Indiaca bezeichnet ein Rückschlagspiel, welches auf südamerikanische Wurzeln zurückgeführt wird. Das Spiel ist eine Mannschaftssportart, die, ähnlich wie Volleyball, auf einem durch ein Netz getrennten Spielfeld gespielt wird. Spielgerät ist die gleichnamige Indiaca (auch: Indiacaball), die mit der flachen Hand geschlagen wird. Die Popularität des Indiacaspiels als Freizeitspiel hat in Deutschland stetig zugenommen. Neben dem Freizeitspiel ohne feste Regeln gibt es Indiaca auch als organisierten Wettkampfsport, der vor allem im Deutschen Turner-Bund (DTB) gespielt wird. Daneben gibt es Turniere und Meisterschaften auch im Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) und im Deutschen Verband für Freikörperkultur (DFK).

Regeln
Es wird auf einem 16 m x 6,10 m großen Feld gespielt, das in zwei Hälften für die beiden gegnerischen Mannschaften geteilt ist. Die Netzhöhe beträgt je nach Alter und Geschlecht der Teilnehmer zwischen 2,00 m und 2,35 m. Die Mannschaften bestehen aus je fünf Spielern auf dem Feld und maximal fünf Auswechselspielern.

Der Ball wird durch einen Aufschlag ins Spiel gebracht, indem der Spieler, der in der Position rechts hinten steht, den Ball über das Netz schlägt. Jede Mannschaft darf den Ball maximal dreimal mit Hand oder Arm bis zum Ellbogen berühren und dann zurück in die gegnerische Hälfte schlagen, ohne dass der Ball dabei den Boden berührt. Wenn eine Mannschaft einen Fehler begeht, bekommt die gegnerische Mannschaft einen Punkt und das Aufschlagrecht. Wechselt das Aufschlagrecht von einer Mannschaft zu der anderen, wechseln bei dieser die Spieler um je eine Position im Uhrzeigersinn.
Einen Satz gewinnt die Mannschaft, die zuerst 25 Punkte mit mindestens zwei Punkten Abstand erreicht. Gespielt wird mit zwei oder drei Gewinnsätzen. Außerdem gibt es die Abwandlung, zwei Halbzeiten zu spielen. Ein Spielabschnitt dauert dabei zwischen acht und zehn Minuten.
Das ausführliche Basisregelwerk der IIA findet man auf der offiziellen Deutschen Indiaca-Homepage des Technischen Komitees Indiaca im DTB (siehe unter „Weblinks“).

Techniken
Die balltechnischen Grundfertigkeiten ähneln denen des Volleyballspiels. Hierzu gehören: Aufschlag, Zuspiel von unten, Zuspiel von Oben, Schmettern, Blocken. Die korrekte Ausführung der Aufgabe sollte möglichst paarweise oder in kleinen Gruppen eingeübt werden. Sie ist der einfachste Schlag und für die Spieleröffnung wichtig. Außerdem wird sie beim Erlernen sämtlicher Techniken benötigt. Als nächstes sollte das Zuspiel von unten trainiert werden, da diese Technik dem Aufschlag sehr ähnlich ist und somit an das bereits Erlernte angeknüpft werden kann. Das Zuspiel von unten stellt einen defensiven Schlag dar, der sich zur Annahme von flachen und kurz gespielten Bällen eignet. Das Zuspiel erfolgt grundsätzlich einhändig. Im Unterricht kann das Zuspiel von unten zuerst wieder paarweise oder in kleinen Gruppen geübt werden. Später kann auch ein kleiner Wettkampf wie „Welche Gruppe kann den Ball am längsten in der Luft halten?“ stattfinden. Beim Erlernen des Zuspiels von oben kann man auf die gleichen Vermittlungsmethoden wie beim Zuspiel von unten zurückgreifen. Beachtet werden sollte, dass zuerst das gerade Zuspiel von oben geübt werden sollte und erst danach das Richtungsspiel.

Der wichtigste Schlag, um die Indiaca im gegnerischen Spielfeld zu platzieren, ist der Angriffsschlag oder auch das Schmettern. Er soll so gespielt werden, dass die gegnerische Mannschaft es schwer hat, den Ball zu erreichen. Bei Anfängern sollten zunächst Schmetterschläge, bei denen Anlaufrichtung und Flugrichtung der Indiaca übereinstimmen, eingeführt werden. Das Erlernen erfolgt zunächst über Schmetterübungen aus dem Stand, dann im Sprung und in der letzten Phase aus dem Anlauf heraus. Die wirksamste Methode Schmetterschläge abzuwehren stellt der Block dar. Die Spieler sollen senkrecht unmittelbar vor dem Netz beidbeinig abspringen. Die Arme werden dabei hochgeführt und es wird versucht, die geschmetterte Indiaca mit beiden Händen abzuwehren.

Geschichte
Es wird angenommen, dass Indiaca von den Ureinwohnern Südamerikas stammt. Dort existiert das Spiel unter dem Namen Peteca bereits seit einigen hundert Jahren als Volkssport. 1936 beobachtete der deutsche Sportlehrer Karlhans Krohn beim Spaziergang an der Copacabana Jugendliche beim Peteca-Spiel und führte es in Deutschland ein. Nach dem 2. Weltkrieg verbreitete sich das Petecaspiel unter dem Namen „Indiaca“ zuerst in der kirchlichen Jugendarbeit und im CVJM. „Indiaca“ ist eingetragenes Warenzeichen der Firma Bremshey / Tunturi. 1972 wurde die Indiaca vom Deutschen Sportbund als „Trimmgerät des Jahres“ ausgezeichnet. In der Folge gelang es, Indiaca in zahlreichen Vereine zu organisieren und diese in den DTB zu integrieren. Indiaca ist dort als eigenständiges Fachgebiet im Bereich der Turnspiele organisiert.

Indiaca in Deutschland
Seit 1998 werden vom DTB jährlich offizielle Deutsche Indiacameisterschaften (DM) in den Spielklassen Frauen, Männer und Mixed durchgeführt. Bis zu drei Mannschaften eines Landesverbandes (in der Regel die ersten Drei der Landesmeisterschaften) können zunächst an den Regionalmeisterschaften (Nord und Süd) teilnehmen. Dort qualifizieren sich jeweils fünf Mannschaften für die DM. Bei der Jugend (AK 11-14 bzw. 15-18) und den Senioren (AK 35, 45 und 55) qualifizieren sich zwei Mannschaften eines Landesverbandes direkt zu den Deutschen Meisterschaften.
Daneben werden ebenfalls jährlich die Deutschen CVJM-Meisterschaften sowie – mit teilweise abgeänderten Regeln – die DFK-Meisterschaften ausgetragen. Als weitere Spitzensportveranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren die Deutsche Indiaca-Liga (DIL) des CVJM etabliert, an der sich auch Mannschaften des DTB beteiligen.

Weitere Infos unter folgenden Link: de.wikipedia.org/wiki/Indiaca